Eindrücke

Interessiert an unseren Tiefenökologie Treffen in Heidelberg? Hier findest du Eindrücke unserer vergangenen Treffen, die jeweils unter einem anderen Thema stehen.
Aktuelle Termine

Bisherige Themen unserer Treffen

Um einen Eindruck der Vielfalt unserer Themen zu bekommen, findest du hier eine Auswahl vergangener Einladungen unserer Tiefenökologie-Treffen in Heidelberg.

Samstag, 05.04.2025

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Regeneration – Wie geht das eigentlich?“
Junger Baumspross wächst auf altem Baumstumpf
Regeneration beginnt dort,
wo wir uns wieder mit dem Leben verbinden –
mit der Natur, mit anderen und mit uns selbst.
( Daniel Christian Wahl )
Liebe Menschen im tiefenökologischen Feld,

gegenwärtig ist es wohl kaum möglich auf das Leben zu schauen, ohne die bedrohlichen Szenarien auf den unterschiedlichen politischen Bühnen wahrzunehmen.

Die gesellschaftliche Anspannung und Erregung in dieser Zeitsituation stellt umso mehr die Frage: Wie kann ich mich zwischen den Polen von schmerzlicher Wachheit und meinen regenerativen Kraftquellen navigieren?

Wenn wir uns Regeneration für unseren Planeten erhoffen, der unter dem menschlichen Raubbau leidet, dann können wir dazu letztlich nur beitragen, wenn wir uns und unserem eigenen Raubbau uns selbst gegenüber, bewusst werden. So wie wir kollektiv über die Weltressourcen hinaus leben, leben viele einzelne von uns auch über ihre Verhältnisse im Körper und dem, was wir seelisch verarbeiten und integrieren können bis hin zur Erschöpfung.

Wo finden wir Heilräume, in denen wir Regeneration in Gemeinschaft erproben?

Wo bzw. wie kommen wir zur Ruhe, um dem „Nichtwissen“ standzuhalten und zu lauschen?

Was könnte der nächste kleine Schritt für mich sein?

Die Natur lehrt uns über Regeneration, dass sie so alt ist, wie das Leben auf dem Planeten selbst. Das lebensbejahende, erneuernde Vermögen der Natur passiert ständig, es geschieht im Stillen.

So wie eine Wunde im Körper heilt, ohne dass der Mensch dies „macht“; er kann lediglich sich dem Heilvorgang durch günstige Bedingungen öffnen, anstatt sich ihm in den Weg zu stellen.

Jedes Menschenleben ist nur da, weil andere Menschen Liebe und Care-Arbeit gegeben haben und dieser Umfang ist größer, als das gesamte Wirtschaftsvolumen der Welt (Zitat nach nach Vivian Dittmar).

Können wir in diese regenerativen Kräfte, diese Kräfte des Lebens vertrauen?

Inspiriert vom derzeitigen Online-Summit der Pioneers of Change laden wir zum gemeinsamen Forschen im regenerativen Feld ein.

 

Foto von Gwanghee Liu auf pexels.com

01.-02.03.2025

Tiefenökologie-Wochenendworkshop mit Gabi Bott

zum Thema „Active Hope! — gemeinschaftlich Wege in eine lebenswertere Welt finden“
Personen, die ihre Hände in der Mitte zusammenbringen
Der nächste Buddha könnte die Form einer Gemeinschaft annehmen; einer Verständnis, Achtsamkeit und liebevolle Güte praktizierenden Gemeinschaft. Das könnte die wichtigste Sache sein, die wir für das Überleben auf der Erde tun können.
( Thich Nhat Hanh )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Wir freuen uns, Gabi Bott für einen Workshop in Heidelberg gewonnen zu haben! Gabi beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen, die auch uns bewegen: Tiefenökologie, Hoffnung durch Handeln trotz Multikrise, bewusstes Wahrnehmen sowohl dessen, was in mir selbst, als auch dessen, was um mich herum vorgeht, gelebte Gemeinschaft, Eingebundensein mit allem Leben.

Worum geht es in diesem Workshop?

Weltweite Krisen und Bedrohungen rufen uns auf, neue Bilder im Zusammenleben zu erforschen. Der herkömmliche Blick auf die Welt, die „story of separation“, in der wir uns vom Rest der Welt getrennt glauben, hat maßgeblich zur gegenwärtigen Weltlage beigetragen. Eine neue Weltsicht/Haltung von Gemeinschaft und Verbundenheit zu erforschen erscheint derzeit als eine wichtige Aufgabe.

Statt Konkurrenz braucht es Teamarbeit, um Lösungen für die komplexen Fragen unserer Zeit zu finden. Doch wie kann Gemeinschaft gelingen, wie kann Kooperation trotz oder gerade mit Differenzen und Vielfalt wirksam sein? Was können wir aus der nicht-menschlichen Natur über Gemeinschaft lernen? Wie lösen wir uns vom anthropozentrischen Blick? Es beginnt bei mir und meiner Bereitschaft, mich durch eigene innere Arbeit für eine neue Haltung in der Welt zu öffnen.

In Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit erleben wir Übungen der Tiefenökologie und schulen auf spielerische Weise unsere Wahrnehmung.

Eingeladen sind alle interessierten Menschen, die bereits in Berührung mit der tiefenökologischen Arbeit waren und die sich auf einen tiefergehenden Prozess in Gemeinschaft einlassen möchten.

 

Foto von Dio Hasbi Saniskoro auf pexels.com

Samstag, 18.01.2025

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Council – Willkommen im Redekreis“
Verschneiter Waldboden, in dem weggetauter Schnee die Form eines Herzens annimmt
Man hört und spricht nur mit dem Herzen gut.
( frei nach Antoine de Saint-Exupéry )
Liebe interessierte Menschen in der Tiefenökologie!

Vor kurzem war der Jahreswechsel 24/25, der wie üblich Anlass für unterschiedlichste Ansprachen und Statements ist. Welche Worte berühren dein Herz? Wo erfährst du im tiefen Lauschen Resonanz? Vor dem Hintergrund der Sorge um die zunehmenden gesellschaftlichen Spaltungen und Feindbilder stellt sich die Frage nach der eigenen Kommunikationsfähigkeit: Wie werde ich gehört? Was brauche ich, um meinem Gegenüber wertfrei zuhören zu können? Wie kann es mir gelingen, mit offenem Herzen zuzuhören, wenn Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht und Trauer über den Zustand der Welt uns zu überwältigen drohen? Muss eine Rede automatisch zur Gegenrede führen? Und woher kommen die Worte, die durch mich gesagt werden wollen?

Im Council ­– oder auch Redestabrunde – sind wir eingeladen, aus dem Herzen zu sprechen und mit dem Herzen zuzuhören. Er ist mehr als eine hierarchiefreie Kommunikationsform. Er ermöglicht Authentizität und ein aufrichtiges In-Kontakt-Treten mit sich selbst und der Welt. Durch diese Form der Kommunikation schaffen wir ein gemeinsames Feld, das mehr ist als die Summe der anwesenden Personen und ihrer Redebeiträge. In der Synergie unserer Vielfalt kann etwas völlig Neues entstehen. Dieses Gruppenfeld kann uns stärken und weiten, um den Herausforderungen unserer Gegenwart zu begegnen. Im Lauschen auf die Wahrheit des Kreises – die in der Mitte liegt – können wir umso mitfühlender und wirksamer in der Welt sein. Wenn echtes Zuhören ein Anliegen ist, kann auch die Stille zwischen den Worten heilsam wirken.

Mit Übungen zu Körperwahrnehmung, Resonanz, Kommunikation und Begegnung laden wir ein, im Redekreis zu teilen, was uns zum Jahresbeginn 2025 bewegt.

 

Foto von gretta vosper auf Unsplash

Samstag, 16.11.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Aus der Stille in die Tiefenzeit“
Von unten angestrahlter Steinbogen unter dem Sternenhimmel
Dunkle Zeit, Wurzelzeit,
führt mich nach innen,
mich zu besinnen
wer ich bin.
( Arunga Heiden )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Es wird dunkler und kälter, die Pflanzen ziehen ihre Kräfte zurück Richtung Erde. Der Herbst lädt uns ein innezuhalten, zu verlangsamen und bei uns selbst anzukommen. Finde ich Ruheinseln im schnelllebigen Alltag? Kann ich wahrnehmen, was in mir gerade lebendig ist?

Davon ausgehend laden wir Euch zu einer Zeitreise ein: Durch die Nebelschleier gehen wir weit, weit zurück, um nachvollziehen zu können, wie das Leben auf diesem Planeten sich entwickelt hat - eine wundersame KoKreation über lange Zeiträume hinweg. Kann ich die Evolution als meine eigene reale Geschichte / Wirklichkeit erleben? In gewisser Weise tragen wir all diese Entwicklungsschritte des Lebens in uns und damit eine Weisheit und Kraft, die weit über uns als Person hinausgeht. Wie flüchtig und kurz erscheint plötzlich die Spanne, in der wir Menschen in Städten leben, mit spezialisierten Berufen und einem unglaublich schnellen Alltagstakt.
Wir möchten innehalten, in der Gegenwart ankommen und aus der Stille heraus uns öffnen für die Fragen:

Was braucht es in dieser Erdenzeit? Welche Fähigkeiten warten darauf, durch uns Gestalt zu erlangen, um eine lebensbejahende Gesellschaft zu schaffen? Was ist mein Beitrag im großen Wandel und was die Sehnsucht meines Herzens?

„Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu
merken, eines fremden Tages in die Antwort hinein“ (Rainer-Maria Rilke)

 

Foto von Alex Azabache auf pexels.com

Samstag, 19.10.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „No mud no lotus – Die Kunst, Leid in Handeln zu verwandeln“
Blühende weiße Wasserlilie über dem Wasser
Ohne Schlamm kein Lotos
( Buchtitel von Thich Nhat Hanh )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Der Herbstregen zeigt uns den Weg in die Tiefe, denn Wasser fließt stets zum tiefsten Ort. Dabei entwickelt es die Kraft, feste Formen aufzulösen, und Neues kann entstehen.
In der tiefenökologischen Spirale führt der Weg in einen Raum, in dem der Schmerz um den Zustand in der Welt Platz findet. Die gegenwärtige Zeit lässt den Mangel an Frieden überdeutlich werden.
Die Krisen auf dem Planeten rufen bei vielen Gefühle wie Wut, Verzweiflung und Ohnmacht hervor. In der Herzens-Verbindung mit diesen Gefühlen und getragen von der Gruppe kann Veränderung geschehen. Das Bewusstsein von Mitgefühl und Liebe kann diesen Zustand durch die dynamische Spiralbewegung weiterbewegen und transformieren. Aus der Tiefe darf das Neue auftauchen, das mit neuen Augen sehen lässt und kraftvolle Handlungsimpulse weckt. So schließt sich der Kreis mit Dankbarkeit für die großzügige Fülle dieser Erntezeit, mit der die Erde uns beschenkt.

 

Foto von kf zhou auf pexels.com

Samstag, 14.09.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Verschenke dich!“
Frau mit ausgebreiteten Armen im Grünen - Foto von Kourosh Qaffari auf pexels.com
Lebendigkeit
in gegenseitiger Zugehörigkeit
erfahren
 
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Unsere Beziehung zur Natur und zur Erde ist meist dadurch gekennzeichnet, dass wir die Empfangenden, Beschenkten, Nehmenden sind und wir von Natur und Erde etwas bekommen. Doch Leben und Lebensprozesse finden in Wirklichkeit durch ein Nehmen und Geben statt. Im Tieferen ereignet sich Leben als ein Prozess der Gegenseitigkeit und Wechselseitigkeit.
Anknüpfend an Andreas Weber, der als Biologe und Philosoph seit vielen Jahren erforscht, wie wir in eine tiefere und wahrhaftigere Beziehung zum Lebendigen und zum Leben kommen können, wollen auch wir an diesem Nachmittag in einen erweiterten Beziehungs- und Erfahrungsraum eintreten und diesen erkunden. Im konkreten Erleben wird die Möglichkeit bestehen, uns in unserer Gegenseitigkeit mit dem Lebendigen der Erde zu erfahren, in der wir nicht nur Empfangende/Beschenkte sind, sondern uns auch als Gebende und Schenkende erleben können. Das Erleben der Wechselseitigkeit kann uns helfen, unser Selbstbild vom autonomen und unabhängigen Menschen zu korrigieren und zu erleben, dass kein Lebewesen, auch der Mensch nicht, unabhängig von anderen Lebewesen existieren kann; dass es Leben nur in Koexistenz mit anderem Leben gibt.

 

Foto von Kourosh Qaffari auf Pexels

Samstag, 20.07.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Eine Resilienz der Verbundenheit“
Spinnennetz auf Aloe Vera
Aus der Verwobenheit
ins Handeln kommen
 
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Der Große Wandel erfordert alles an Kraft, Mut, Intelligenz und Ausdauer. Ein einzelner Mensch kann dies kaum ausreichend alleine zur Verfügung haben und das muss auch nicht sein. Joanna Macy und Molly Brown schreiben: „Die Ressourcen, die es braucht, sind im Netz des Lebens, das uns verbindet, vorhanden und präsent.“ („Für das Leben! Ohne Warum“, S. 97)

Mitgefühl und Verbundenheit zur lebendigen Mitwelt sind menschliche Eigenschaften. „So, wie wir uns mit dem Leiden anderer verbinden, können wir es ebenso mit ihren Stärken tun. Wir lernen dadurch die Fähigkeit zu adäquatem Handeln und Resilienz.“ (S. 321 s.o.)

Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam dieses Feld zu erforschen: In herausfordernden Zeiten braucht es Kraftquellen und Gefährt*innen. Durch verschiedene Übungen und Methoden werden wir unsere persönlichen Ressourcen in der Verwobenheit des Lebens erkunden. Und manchmal fließen uns Kräfte zu, von denen wir bisher nichts geahnt haben.

 

Foto von Pixabay auf pexels

Samstag, 08.06.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Resonanz“
Gitarre im Gras
Alles hängt davon ab,
ob es zwischen der Welt und uns
einen Draht gibt, der vibriert.
( Hartmut Rosa )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Wir laden ein, die Qualität der eigenen Resonanz mit der Welt zu erforschen: Womit gehe ich in Resonanz und womit nicht? Was ruft mich, was spricht mich an? Welche Qualitäten kann meine Beziehung zur Welt haben? Wann ist ein Kontakt nährend und erfüllend? Inwiefern hat das mit Zeit und Offenheit, meiner eigenen Verfassung und dem was mir da begegnet zu tun? Auf welche Weise schenke ich Aufmerksamkeit?

Neben eigenen Erkundungen können wir uns inspirieren lassen, z.B. vom Soziologen Hartmut Rosa, der Resonanz als eine Qualität der Welterfahrung beschreibt voller Sinnhaftigkeit, Liebe, Wertschätzung, Freude, Berührbarkeit. So können wir uns im Leben aufgehoben fühlen. Dem stellt er unsere kapitalistische Gesellschaft mit Maximierung von Produktion, Konsum, Ressourcennutzung und Möglichkeiten, Erfolg, Einfluss und Status gegenüber. Diese systematische Eskalationstendenz führe zum Eindruck in die Welt geworfen und ihr ausgesetzt zu sein. Die Konsequenzen seien verheerend: „Das Leben gelingt nicht dann, wenn wir reich an Ressourcen und Optionen sind, sondern wenn wir es lieben.“

Kann unser Fokus auf Qualität, also dem Erleben von Resonanz, statt Quantität den Übergang zu einer langfristig lebenserhaltenden Gesellschaft ermöglichen?

Resonanz ist laut Rosa ein Beziehungsmodus, in dem gegenseitige Schwingungen erzeugt werden. Resonanz geschieht nicht nur im Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt, sondern auch im Inneren zwischen seinem Körper und seiner Psyche.

Resonanz lässt sich nicht erzwingen. Sind wir bereit, darauf zu vertrauen, dass sie geschieht, um dadurch einen Beitrag zum „Guten Leben“ entstehen zu lassen?

Wie immer werden wir mit dem Konzept der Tiefenökologie nach Joanna Macy arbeiten. Eingebettet in einen rituellen Rahmen mit einer Widmung, Bewegung und einigen Liedern wollen wir verschiedene Praxis-Übungen vor allem aus dem Buch „Für das Leben! Ohne Warum“ erfahren. Dabei werden wir besonderen Fokus auf verbindende und körperliche Übungen legen. Auch wird es wieder genügend Zeit für Gespräche und Austausch geben.

 

Foto von Sven Gärtner 

Samstag, 27.04.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Vertrauen“
Lotosblüte vor dunklem Hintergrund
Ich setzte meinen Fuß in die Luft – und sie trug.
( Hilde Domin )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Geht es euch auch so? Wenn ich aktuelle Berichte sehe, versetzen mir einige Infos immer wieder einen schmerzhaften Stich. Wenn diese Stiche sich häufen, schleicht sich ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit und Ohnmacht bei mir ein.

Ich bin ent-täuscht und weiß nicht mehr auf was ich vertrauen kann.

Was trägt mich, wenn die Täuschung weg ist? Auf was kann ich wirklich vertrauen?
Vertrauen hat auch mit Zulassenkönnen zu tun: Wenn ich annehmen kann, was jemand mir antut oder was das Schicksal mir beschert, dann kann ich leichter ins Vertrauen gehen.
Denn viele Dinge kann ich nicht beeinflussen und ich tue gut daran, mir mein eigenes Zulassenkönnen anzusehen: Kann ich ohne große Vorbehalte annehmen, akzeptieren, zulassen, auf Kontrolle verzichten? Oder brauche ich Kontrolle und Absicherung? An welcher Stelle kann ich mir vorstellen, mich in die Richtung des Vertrauens zu bewegen und wo möchte ich aus gutem Grund bei meiner bisherigen Position bleiben? Wie kann ich das erreichen, ins Vertrauen zu gehen?
In der tiefenökologischen Arbeit habe ich immer wieder festgestellt, dass die Beschäftigung mit den Zyklen der Natur mein Vertrauen in das Leben stärkt. Dass nach einem Winter immer wieder die Tage wärmer werden, die Bäume ausschlagen und Blumen blühen, dass jede Nacht einen neuen Tag nach sich zieht, gibt mir das Vertrauen, dass es auch so weitergeht.

In unserem diesmaligen Treffen wollen wir uns konkret mit unserem Vertrauen beschäftigen. In Gesprächen, Begegnung in Kleingruppen bzw. Partnerübungen und bei einem Gang nach draußen werden wir die Aspekte unseres Vertrauens tiefer erforschen.

 

Foto von Huyen Le Thanh

 

Samstag, 16.03.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Freude“
Dalai Lama und Bischof Tutu
Ich wähle Freude statt Verzweiflung, weil die Erde mir täglich
Freude schenkt und ich diese Gabe zurückgeben muss.
( Robin Wall Kimmerer )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!

Mal ehrlich: Darf man sich in diesen Zeiten, die geprägt sind von Kriegen, Klimakatastrophen und gesellschaftspolitischen Aufspaltungen eigentlich noch freuen? Wäre dies nicht verwerflich, gar unmoralisch? Welche Muster haben wir gelernt?

Der Dalai Lama sagt: „Freude ist eine Fähigkeit, in der wir uns üben sollten.“ Einige von euch haben vielleicht den Film „Mission: Joy“ gesehen, in dem der Dalai Lama und Desmond Tutu so viel Freude und Zuversicht ausstrahlen, obwohl beide in ihrem Leben viel Leid erfahren haben.

Wir laden euch herzlich ein, das Geschenk der Freude mit uns am kommenden Tiefenökologie-Nachmittag zu erforschen: Wenn wir uns von der Gefahr der Apathie, angesichts der überwältigenden Zustände in der Welt abwenden, um bewusst mehr Fühlfähigkeit in unser Leben einzuladen, empfinden wir den Schmerz intensiver und gleichzeitig kann sich ein Zugang zur Freude öffnen.

Doch woher kommt die Freude? Kann ich sie machen oder geht es mehr darum, meine Empfänglichkeit für Freude bereit zu stellen? Freude ist ein facettenreiches Thema und kann für jede*n anders erlebbar sein. Das herzliche Lachen in geselliger Runde und die stille Freude, die beim Betrachten einer Blüte im Innern auf perlt. Die Freude, die aus der Resonanz mit dem Lebendigen erwächst und die Freude, die durch bewusste Dankbarkeit entsteht.

Was lernen wir von der Natur über die Freude? Was sagt uns die Frühlingskraft im Wachsen und Blühen und was erlauschen wir im morgendlichen Vogelkonzert?

Freude strahlt ab und kann gerade in herausfordernden Zeiten eine Kraftquelle sein, die uns ermöglicht, schwierigen Situationen auf lange Sicht standzuhalten.

Wir freuen uns darauf, unsere persönlichen und gemeinsamen Quellen der Freude zu ergründen, zu bewegen und zu erleben!


Foto: Carey Linde auf wikipedia / Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“

Samstag, 24.02.2024

Tiefenökologie-Seminar mit Gunter Hamburger

zum Thema „Resilienz anstatt Othering“
Mammutbaum
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen
was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken
was keiner anfängt, das führt aus.
( J. W. von Goethe zugeschrieben )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!
In herausfordernden Zeiten, die geprägt sind von Katastrophen, Chaos, Gewalt und Leid, braucht es Menschen, die sich nicht abwenden, die ganz präsent sind, wahrnehmen, was sie fühlen und handeln mit dem, was ihr Herzens-Verstand von ihnen fordert. Das ist nicht einfach, im Gegenteil müssen die Menschen bereit sein, sich ins Dickicht ihrer Seele zu begeben, ihre vertrauten Wege verlassen und ins Unbekannte gehen – in ein Land von Nicht-Wissen und ohne Garantie auf zu-frieden-stellende Lösungen. Ein Herz voller Mitgefühl erfor­dert großen Mut. Warum sollte sich jemand auf einen Weg begeben ohne Garantie für einen Erfolg und voller Gefahren? Macht dir das Angst? In unserer Situation ist die Angst eine Wegbegleiterin – wir respektieren sie, doch wir lassen uns nicht von Ihr beherrschen.

Resilienz und Zusammenhalt mit anderen stärkt uns auf unserem Weg.

Was uns leiten kann, ist unser Wissen und die Gewissheit, dass die Erde – Gaia – ein lebendiger Organismus ist und wir nur als ein Teil von ihr existieren können. Alles Leben ist miteinander verbunden und voneinander abhängig – Menschen verschiedener Hautfarben, Glaubensrichtungen und kultureller Prägungen, alle Arten, die mit uns den Planeten bewohnen und alle Wesen, die in 4 Mrd. Jahren die Erde zu einer Heimat für alle gemacht haben, in der niemand irregulär oder illegal ist.

Du bist eingeladen an diesem Tag deine Qualitäten, die dich schon immer als Lebe-wesen ausgezeichnet haben, einzubringen, nämlich ein mitfühlendes, mitmenschliches und mitkreatürliches Wesen zu sein – ausgestattet mit aller Autorität, die dein größeres Selbst – die Erde – dir geben kann.

Das Seminar setzt keine Kenntnisse voraus. Alle sind herzlich eingeladen mitzumachen!

Weitere Infos zu Gunter und zur Tiefenökologie allgemein: holoninstitut.de, tiefenoekologie.de, workthatreconnects.org, www.joannamacy.net

Samstag, 27.01.2024

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Was mich bewegt
Baumstumpf an ruhigem Fluss
Einatmend beruhige ich Körper und Geist.
Ausatmend lächle ich.
Verweilend im gegenwärtigen Moment, weiß ich,
es ist der einzige Moment.
( Thích Nhất Hạnh )
Liebe Interessierte an der Tiefenökologie!
Wir haben ein ereignisreiches Jahr 2023 hinter uns gelassen. Viele von uns schauen mit Sorge auf das neue Jahr 2024 – wie sich die multiplen Krisen, in denen wir gefühlt immer stärker gefangen sind, entwickeln mögen. Aber es gibt genauso auch inspirierende Begebenheiten, Hoffnung machende Aktionen und Fortschritte, die wir uns so nicht haben träumen lassen.
Was bewegt mich und was macht das mit mir – in diesem Moment, in diesen Tagen, in diesem ersten Monat des Jahres 2024?

Wir laden ein zum Council, zum Redekreis, in dem wir im geschützten Rahmen genau das achtsam miteinander teilen. In dieser Runde geht es darum: Wie geht es mir, mit dem, was ich aus dem näheren und feineren Geschehen mitbekomme und was mich betroffen macht. Und/oder welche Möglichkeiten habe ich gefunden, damit umzugehen.

Im Council sind wir eingeladen, aus dem Herzen zu sprechen und mit dem Herzen zuzuhören. Dadurch schaffen wir ein gemeinsames Feld, das mehr ist als die Summe der anwesenden Personen. Durch die Synergie unserer verbundenen Herzen kann etwas völlig Neues entstehen, ein Gruppenfeld, das uns stärken und weiten kann. Wenn wir dieser wachsenden Gemeinschaft bewusst werden, können wir umso mitfühlender und wirksamer in der Welt sein. Im Lauschen auf die Wahrheit des Kreises, die in der Mitte liegt, wissen wir besser, was zu tun oder zu lassen ist.

Zur Einstimmung beginnen wir mit einer Meditation und schließen mit einem Mitbringbüffet ab. Wie immer wird unser Treffen in Lieder eingebettet sein.

Foto von onepicnowords auf Pixabay

Samstag, 2.12.2023

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Schuld sind die anderen“ (Teil 2)
Frau, die auf dich zeigt
Jenseits der Vorstellungen
von Richtig und Falsch
liegt ein Ort.
Dort werde ich dich treffen.
( Rumi )
Liebe:r Interessierte an der Tiefenökologie!
Die gegenwärtige Krise kann als spirituelle Herausforderung betrachtet werden. Wir sitzen alle in einem Boot und können die großen Menschheitsfragen nur als Weltgemeinschaft und in Verbundenheit angehen. Wir spüren, dass es wenig dienlich ist, selbstgerechte Positionen einzunehmen und die „Schuld“ an unseren Krisen bei den „anderen“ zu suchen (othering). Doch wie können wir das Fortschreiten von Spaltung in der Gesellschaft vermeiden? Was ist unser Beitrag in unserem persönlichen Umfeld?

Im Verstehen und Sich-Verorten innerhalb konträrer Positionen zu existenziellen Themen wie Klimawandel, politischen Krisen, alltäglicher Gewalt geht es nicht darum, die Härte, die darin liegt, zu bagatellisieren, sondern meine Möglichkeiten zu erforschen, wie die Spaltung innerhalb unserer persönlichen Lebensbereiche verringert werden könnte.

Gleichzeitig braucht es mehr denn je Menschen, die klar Position beziehen und unser Verhältnis zur Natur und zu unserer lebendigen Mitwelt überdenken, neu erfühlen und in die Welt bringen. Wie können wir lernen, eigene Trigger-Punkte zu unterscheiden von Themen, die uns rufen, klar Position zu beziehen und uns mit ganzem Herzblut zu engagieren?

Ein Schlüssel liegt darin, präsent zu sein. Das heißt, wirklich mit mir verbunden zu sein, in einer vertieften Wahrnehmung meiner geistigen, seelischen und körperlichen Gegenwart. Dann verbinde ich mich mit der lebendigen Erde, unseren Ahn:innen, auf deren Schultern wir stehen, und blicke auf mein Jetzt aus der Sicht der zukünftigen Menschen. Von dieser Position aus kann ich mein menschliches oder nicht-menschliches Gegenüber wirklich spüren, mich verbinden und möglicherweise neue Erkenntnisse und gemeinsame Wege sehen.

Was bringt mich in meine Präsenz? Nachdem wir uns in Teil 1 dem Thema angenähert haben, indem wir verschiedene Positionen zu einem konflikthaften Thema eingenommen haben und dabei eine Weitung von Herz und Haltung erfahren durften, laden wir diesmal bei Teil 2 dazu ein, weiter zu forschen: durch Übung zu tiefer Kommunikation / transparenter Kommunikation, mit Meditation. Wie kann es gelingen, mein Gegenüber an dem Ort zu treffen, der jenseits von Richtig und Falsch liegt?

Der Nachmittag ist für alle offen - auch die, die beim ersten Teil nicht dabei waren, sind herzlich eingeladen mitzumachen!

Foto von Thibaut Santy auf Unsplash

Samstag, 28.10.2023

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Schuld sind die anderen“
Frau, die auf dich zeigt
Jenseits der Vorstellungen
von Richtig und Falsch
liegt ein Ort.
Dort werde ich dich treffen.
( Rumi )
Liebe:r Tiefenökologie-Interessierte und -Inspirierte,
kennst du das auch? Ein guter Freund berichtet dir, dass er sich im Winter einen Kurztrip in die Südsee gönnen möchte, um sich vom deutschen Schmuddelwetter zu erholen. Er erwartet von dir, dass du dich mit ihm freust, dir hingegen schießt eine lange Liste von Gegenargumenten ein, deren zufolge eine Flugreise in unserer Zeit, wo die Erderwärmung dramatisch voranschreitet, dir ethisch nicht vertretbar erscheint. In eurer Freundschaft tut sich ein schmerzlicher Graben auf.

Die gegenwärtigen Bedrohungen für den Planeten und allen Lebewesen in der Welt zersplittern uns als Menschheitsfamilie in unterschiedlichste Positionen: Teils verdrängen und ignorieren wir, teils stellen wir uns den traumatischen Tatsachen emotional und werden aktiv, teils entwickeln wir aber auch eine lähmende Klimaangst.

„Othering“ beschreibt den Vorgang von Abgrenzung: Hier sind wir (die Guten), dort sind die anderen (die die falsche Position vertreten). Man steckt fest in konträren Positionen.

Wir laden ein, achtsam unsere eigenen blinden Flecken aufzuspüren, wo wir mit Überlegenheitsgefühlen einen Austausch auf Augenhöhe verunmöglichen.

Wir wollen unserem Erleben von Verlorenheit zwischen scheinbar unüberbrückbaren Paralleluniversen Raum geben und dies anerkennen.

Wie gehen wir mit dem Schmerz und der Verzweiflung um, dass trotz eines enormen Faktenwissens um die Klimakatastrophe und auch den Möglichkeiten und Kompetenzen, diese wirksam aufzuhalten, viel zu wenig in die Tat umgesetzt wird?

Joanna Macy bezieht sich in ihrer „Arbeit, die wieder verbindet“ auf das Konzept des „Interbeing“ von Thich Nhat Hanh: Wir sind alle wechselseitig miteinander verbunden, nichts existiert ohne das andere. Wenn wir uns auf das Gewahrsein des Interbeing einlassen, gibt es dann einen Zugang zu dem Ort, den Rumi beschreibt und der hinter der Vorstellung von Richtig und Falsch liegt?

Wir laden dich ein, dich gemeinsam mit uns diesen großen Fragen anzunähern.

Foto von Thibaut Santy auf Unsplash

Samstag, 30.09.2023

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Sommerfülle – Ernte – weitergehen“
Wenn wir uns auf die Erde beziehen
und ihr tief im Herzen zuhören,
dann teilt sie uns mit, wie sie bewohnt werden möchte
und wie es gelingen kann, dass wir in Harmonie mit ihr leben.
Sie lässt uns spüren,
dass wir ein Teil von ihr sind und sie ein Teil von uns ist.
( Sabine Lichtenfels )
Wie war dein Sommer?
Der Sommer im Jahreskreis ist für viele Menschen verbunden mit der Leichtigkeit und Sinnlichkeit von Ferien, Badesee, Eisbecher und langen Sommernächten in geselliger Runde. In unserer herausfordernden Gegenwart zeigt der Sommer sich aber auch mit Starkregen, Hitzestress, Dürreperioden und Waldbränden. Folgt man der öffentlichen Diskussion, haben viele Menschen mehr Angst vor dem Klimaschutz, als vor der Klimakatastrophe selbst, eine Diskussion die mehr Reibungsverluste erzeugt, als Lösungen produziert. Die Zeiten der Unbefangenheit beim Hören des Wetterberichts „33 Grad und wolkenloser Himmel“ ist vorbei, stattdessen schleicht sich ein Gefühl der Bedrückung und Angst ein.

Bei unserem tiefenökologischen Nachmittag bist du eingeladen, mit deinen persönlichen Sommererfahrungen präsent zu sein: deiner Dankbarkeit, deinem Schmerz und deiner Fülle, die du erfahren durftest. Alles gehört zusammen, weil du ein Teil der lebendigen Erde bist.

Du bist eingeladen, deinen Schmerz um den Zustand der Welt, die unter dem Klimawandel leidet, einem gehaltenen Trauerkreis anzuvertrauen und dich transformieren zu lassen, so dass du mit „neuen Augen schauen“ kannst.

Und du bist eingeladen, die Ernte deiner Sommererlebnisse in der Verbundenheit mit der lebendigen Natur zu sammeln und zu würdigen. Was hat dich gestärkt und lässt dich auf deinem Weg im Großen Wandel weitergehen? Unterstützt durch gemeinsames Singen von heilsamen Liedern werden wir unserer individuellen Ernte der Sommerkraft intuitiv nachspüren und sie mit über die Schwelle zum Winterhalbjahr nehmen.


Foto von Jack Redgate auf Pexels

Samstag, 17.06.2023

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Gespräch mit einem Baum“
Und in den Wald gehe ich,
um meinen Verstand zu verlieren
und meine Seele zu finden.
( John Muir )
Liebe:r Tiefenökologie-Interessierte und -Inspirierte,
wie sprichst du mit einem Baum?

Seit Urzeiten war der Mensch auf den Baum bezogen. Als Markierungspunkt, Schattenspender und Nahrungsmittel. Den Kelten galt die Weltenesche als Sinnbild des gesamten Kosmos, in der christlichen Tradition spielt der Baum der Erkenntnis eine wichtige Rolle. Heute werden Wälder marktwirtschaftlich verwertet und gleichzeitig beziehen sich immer mehr Menschen auf den Baum und auf den Lebensraum Wald als Ort der Regeneration: Waldbaden ist längst nicht mehr nur was für die Esoterik, sondern ist in seiner medizinischen positiven Auswirkung wissenschaftlich nachgewiesen.
Gleichzeitig haben wir eine Kultur erschaffen, die die globale Zerstörung der Wälder durch den Klimawandel, Waldbrände und Abholzung als gegeben hinnimmt.

In der Tiefenökologie erleben wir, dass es zwischen Baum und Mensch keine Trennung gibt: Wir sind verschiedene Ausdrucksformen eines gemeinsamen Netzes des Lebens, das sich wechselseitig bedingt. Wir sind existenziell abhängig von den Bäumen, die uns mit Sauerstoff versorgen. Bäume berühren unsere Herzen, sie werden gemalt und besungen. Sie schenken Trost und Halt und ihr zyklisches Wachstum gibt uns Menschen Orientierung für unsere eigenen Reifungsprozesse.

Bei unserem letzten tiefenökologischen Treffen haben wir in einem tiefgehenden Trauerkreis unseren Schmerz um die Zerstörung der Wälder geteilt, gefühlt und integriert. Beim kommenden Treffen bist du eingeladen, mit allen Sinnen dein persönliches Gespräch mit einem Baum zu führen. Im Nachspüren vertieft sich unser Gewahrsein des Verflochtenseins mit der lebendigen Natur und bringt uns so auf neue Art ins Handeln. Wir erfahren Stärkung und Resilienz, um Teil im Großen Wandel zu sein.

Da wir einen Teil des Nachmittags in einem nahegelegenen Waldstück verbringen, bringt bitte mit: feste Schuhe, Sitzunterlage oder tragbaren Hocker, Wasserflasche.

Foto von Jan Huber auf Unsplash

Samstag, 06.05.2023

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Baum und Mensch in Wechselbeziehung“
I’m breathing tree, tree is breathing me.
( Barbara McAfee )
Liebe Tiefenökologie-Interessierte und -Inspirierte,
wir leben in einer Zeit und Gesellschaft, die vorwiegend geprägt ist vom Dualismus: Der Mensch ist getrennt von der Welt und die Natur ist nichts mehr als eine Ressource, ein Objekt. Ein Baum wird marktwirtschaftlich berechnet und genutzt.
Doch es gibt zunehmend auch Strömungen, in denen sich dieses Selbstverständnis fundamental wandelt. Wir erleben, dass sich ein neues Weltbild zeigt, in dem wir eine Zugehörigkeit mit der lebendigen Biosphäre erfahren.

An diesem Nachmittag laden wir dich ein, die gegenseitige Durchdringung von Mensch und Baum zu erforschen und zu erleben. „Ich bin, weil du bist." „Ich atme ein, was du ausatmest“. Wir Menschen sind eingefügt in eine lebendige Wirklichkeit, in der wir wechselseitig aufeinander angewiesen sind. Diese Verbundenheit wurde missachtet und verletzt. Dem Schmerz, der mit diesem Erkennen verbunden ist, werden wir einen geschützten Raum geben und ihn würdigen.
Wie denkt und fühlt ein Baum? Ökosysteme wissen, wie Gegenseitigkeit funktioniert: Das Leben lebt, um zu nähren, zu bewahren und zu kommunizieren. Es geht ums Beschenktwerden und Zurückgeben.
Dabei möchten wir unsere Wahrnehmung nicht auf den Verstand beschränken, sondern auch das Spüren des Körpers einbeziehen, ein Körper, der ein- und ausatmet im symbiotischen Geheimnis mit den Bäumen.

Foto von Kristin Kälber

Samstag, 04.03.2023

Tiefenökologie-Treffen

zum Thema „Den Schmerz in Liebe verwandeln“
Ich möchte euch nur darauf hinweisen,
dass es nicht darauf ankommt,
viel zu denken,
sondern viel zu lieben.
Darum tut das, was am meisten Liebe in Euch erweckt.
( Teresa von Ávila )
Liebe Tiefenökologie-Interessierte und -Inspirierte,
in den multiplen Krisen, in denen die Menschheit genauso steckt wie jeder für sich im Kleinen, neigen wir nur zu oft dazu, die Zähne zusammenzubeißen und uns an dem zu orientieren, was noch Halt gibt im Leben. Wir funktionieren, ja wollen funktionieren, weil wir merken, dass wir auf diese Weise schmerzhaften Empfindungen aus dem Weg gehen können und damit ein Stück Sicherheit in all der Unsicherheit haben. Während das eine natürliche Schutzreaktion ist, die uns erlaubt, an dem Chaos nicht zu verzweifeln, berauben wir uns mit dieser Flucht aber auch der Weisheit, die in der Erfahrung solcher Empfindungen liegt. Wenn wir – am besten in einem geschützten Raum – unseren Schmerz zulassen über den Zustand der Welt, über all das Leid, das wir sehen können, wenn wir es denn wollen, dann können wir spüren, dass wir diesen Schmerz nur empfinden können, weil wir liebesfähig sind. Denn ohne unsere Liebe zur Welt könnten wir das Gefühl des Schmerzes über ihren Zustand nicht spüren. Unser Schmerz und unsere Liebe sind also nur zwei Seiten derselben Medaille.
Wenn wir uns von unserem Schmerz abschneiden, indem wir ihn unterdrücken und ihm aus dem Weg gehen, schneiden wir uns auch von einem Teil unserer gelebten Liebe ab. Wenn wir lernen, den Schmerz zu umarmen, Stück für Stück, dann kann er uns auch die andere Seite der Medaille zeigen und offenbaren, wie tief unsere Liebe ist. Mit dieser neuen Sichtweise ergeben sich womöglich Impulse, wo wir im Leben anders mit dem Schmerz und dessen Zulassen umgehen möchten oder unsere Liebe in praktischer Weise ausdrücken wollen.
Um diese Themen wird es bei unserem nächsten Tiefenökologie-Treffen gehen.

Foto von Hamza Awan von Pexels
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